1909 Gründung Bauverein der Grusonwerk-Beamten

Die Wohnungsfürsorge für leitende Beamte des Krupp-Gruson-Werks in Magdeburg Buckau war Anlass zur Gründung des Bauvereins. Die Konzernleitung war bemüht, durch standesgemäße Wohnungsangebote am grünen Stadtrand Magdeburgs und in unmittelbarer Nähe des Werkgeländes dringend benötigtes leitendes ingeniertechnisches und kaufmännisches Personal anzuwerben. Das relativ kleine Areal südlich der Brenneckestraße und parallel zur Leipziger Chaussee wurde als “gartenstädtiche Anlage” angepriesen und sollte die höheren Wohnansprüche der umworbenen Klientel befriedigen. Durch diese und andere attraktive Sonderleistungen sollten qualifizierte Fachkräfte an den Standort Magdeburg gebunden werden. Der Konzern trat nicht wie bei anderen Werkssiedlungen als Bauherr, sondern nur als Förderer des Bauvereins auf.

Die Eintragung in das Genossenschaftsregister erfolgte am 9. Juli 1909 unter der Firmierung “Bauverein der Grusonwerk-Beamten E.G.m.b.H”. Ziel der Genossenschaft war “… der Bau von einzelhäusern mit Gärten” für leitende Angestellte des Krupp-Gruson-Werks. Das Bauland wurde von Fiskus erworben. Es gehörte bis dahin zum Militärgelände Fort II und wurde von der dort stationierten Artellerieeinheit als Abstellplatz der Geschützanhänger (Protzen genannt) genutzt. Dieser Protzenplatz wurde zum Baugelände der Beamtensiedlung. Der von den Bewohnern der benachbarten Arbeitergenossenschaft “Reform, die auch “Rotenburg” genannt wurde, geprägte Name “Protzenheim” für die Beamtensiedlung bezog sich also nicht nur auf die vergleichsweise gut situierten Bewohner, die mit ihrem Wohlstand protzen konnten.

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